Regionale Superfood-Alternativen

Superfoods: Diese 7 regionalen Alternativen gibt es


Superfoods hier, Superfoods da. Sie kommen oft aus dem Ausland – dass es aber auch regionale Alternativen gibt, vergessen wir oft. Wir stellen dir Alternativen zu 7 gehypten Superfoods vor.

Der Trend der Superfoods

Superfoods sind momentan buchstäblich in aller Munde. Sie schützen vor Bluthochdruck und Krebs, machen schlank und sind bei Stars und Sternchen beliebt. Dabei gibt es eine Vielzahl an regionalen Lebensmitteln, die genauso gesund sind und deutlich weniger kosten.

Seit einigen Jahren verbreitet sich der Trend der sogenannten Superfoods in den sozialen Medien. Ursprünglich stammt er – natürlich, wie sollte es auch anders sein – aus den USA, ist mittlerweile aber auch zu uns übergeschwappt. Superfoods sind Lebensmittel, die aufgrund ihrer hohen Dichte an wertvollen Nährstoffen als besonders gesund gelten. Viele dieser Lebensmittel gehörten schon seit Jahrhunderten zu den Grundnahrungsmitteln verschiedener Völker oder wurden in der traditionellen Medizin eingesetzt. Ein Hauch von „exotischem Medizinmann“ haben Chiasamen, Gojibeeren oder Acaibeeren heute noch inne. Die meisten Superfoods stammen aus Südamerika oder Asien und sind bei uns nur in getrockneter oder pulverisierter Form erhältlich.

Was spricht für lokale Superfood Alternativen?

Superfoods sind zwar gesund, haben jedoch auch einige Nachteile:

  • Sie haben eine schlechte Ökobilanz. Da die Super-Lebensmittel in fernen Ländern angebaut werden, haben sie einen langen Transportweg hinter sich, bevor sie unsere heimischen Küchen erreichen. Der ökologische Fußabdruck ist immens.
  • Die Anbaumethoden sind unklar. Es ist für uns schwer nachzuvollziehen, unter welchen Bedingungen Superfoods angebaut und geerntet werden. Selbst wenn „Bio“ draufsteht, bleibt unklar, welche Standards in anderen Ländern damit verbunden sind.
  • Superfoods können mit Schadstoffen belastet sein. Aufgrund der unklaren Anbaubedingungen sind Belastungen mit Umweltgiften nicht auszuschließen. Tatsächlich wurden beispielsweise in Laboruntersuchungen von Moringapulver gehäuft Pestizide nachgewiesen. (Quelle: welt.de)
  • Sie sind meist teuer. Der lange Transportweg und die aufwändige Verarbeitung zum Erreichen einer längeren Haltbarkeit treiben die Kosten in die Höhe.

Superfoods sind für eine ausgewogene und gesunde Ernährung nicht zwangsläufig notwendig. Wichtiger ist, sich abwechslungsreich, regional und saisonal bewusst zu ernähren. Wer regelmäßig frisches Obst und Gemüse, Getreide, Fisch, mageres Fleisch und Milchprodukte isst, braucht keine Superfoods.

Unsere heimische Superfood Liste

Auf unserer Superfood Liste findest du heimische Lebensmittel, die gesund, umweltverträglich produziert und günstig sind.

  1. Chiasamen? Leinsamen!

Die beliebten Chiasamen enthalten viele Omega-3-Fettsäuren, Proteine, Ballaststoffe, Antioxidantien und Vitamine. Damit sorgen sie für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl, unterstützen das Immunsystem und weisen eine hormonregulierende sowie heilende Wirkung auf. Chiasamen stammen aus Mexiko. Als heimische Alternative bieten sich Leinsamen an, die einen höheren Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffen aufweisen. Antioxidantien und Vitamine sind auch in heimischem Obst enthalten. Im morgendlichen Müsli lassen sich Leinsamen und Obst einfach verwenden.

  1. Gojibeeren? Sanddorn!

Gojibeeren weisen einen hohen Gehalt an Vitamin C, Eisen und Spurenelementen auf. Daher werden ihnen positive gesundheitliche Wirkungen auf Augen, Immunsystem, Darmflora sowie Entzündungsprozesse nachgesagt. Gojibeeren werden in China angebaut. Als Alternative eignen sich Sanddorn oder schwarze Johannisbeeren, die viel Vitamin C enthalten. Ein Glas kühler Sanddornsaft oder frische Beeren passen gut auf den Frühstückstisch und sind vor allem in den Sommermonaten erhältlich.

3. Matcha-Tee? Kamillentee!

Matcha wird vor allem als Tee zubereitet. Die Blätter entstammen einer Pflanze aus China. Sie senken den Blutdruck, reduzieren Stress und kurbeln den Stoffwechsel an. Der gute alte Kamillentee hat jedoch eine ebenso beruhigende Wirkung wie das teure Matchapulver.

4. Quinoa? Hirse!

Quinoa stammt aus Peru und ist beliebt, weil es eine glutenfreie Eiweißquelle bietet. Jedoch weisen heimische Getreidesorten wie Hirse ebenso hohe Eiweiß- und Eisenanteile auf und sind ebenfalls glutenfrei. Hirse wird im September geerntet, ist jedoch ganzjährig erhältlich.

5. Acaibeeren? Heidelbeeren!

Acaibeeren stammen aus Südamerika und sind für ihren hohen Gehalt an Omega-3-, Omega-6- und Omega-9-Fettsäuren sowie ihre schützenden Pflanzenfarbstoffe bekannt. Omega-Fettsäuren finden sich auch in Leinsamen oder Sonnenblumenkernen, die bei uns angebaut werden. Heidelbeeren, die von Anfang Juli bis September frisch erhältlich sind, haben einen ähnlich hohen Anteil an blauen Pflanzenfarbstoffen wie Acaibeeren.

6. Moringapulver? Grünkohl!

Das aus Afrika oder Indien stammende Moringapulver erfreut sich bei uns wachsender Beliebtheit. Es enthält viel Vitamin A, C und E sowie Folsäure. Vor allem Folsäure ist auch in regionalem Blattgemüse wie Grünkohl enthalten. Dieser hat bei uns von November bis Februar Saison. Die Vitamine kannst du ebenso durch Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne oder Haselnüsse aufnehmen. Unsere Rezeptempfehlung: Grünkohl-Feta-Brot.

7. Avocado? Walnüsse!

Avocados sind mittlerweile so beliebt, dass wir sie kaum mehr als das wahrnehmen, was sie sind: exotische Superfrüchte, die lange Transportwege aus Mexiko, Israel oder Südafrika hinter sich haben. Sie sind beliebt wegen ihres hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren. Ungesättigte Fettsäuren werden auch „gesunde Fette“ genannt, da sie für das Herz-Kreislauf-System, die Hirnfunktion und die Zellteilung wichtig sind. Tatsächlich haben heimische Walnüsse sogar einen höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren als Avocados. Sie sind daher eine gute Alternative im Müsli oder als Knabbersnack und ganzjährig erhältlich. Unsere Rezeptempfehlung: Tomatenpesto mit Wallnüssen.

Lokale Superfood Alternativen sind einen Versuch wert!

Auch wenn dir altbekannte, heimische Lebensmittel im Vergleich zu Superfoods oft banal und langweilig vorkommen: Teste sie mal aus und entdecke das eine oder andere neu für dich.Die lokalen Alternativen sind ebenso für eine gesunde, ausgewogene Ernährung geeignet und deutlich umweltverträglicher als ihre exotische Konkurrenz.

Bild: Superfood auf Unsplash


2 Replies to “Superfoods: Diese 7 regionalen Alternativen gibt es”

  1. Tausend Dank für diesen Beitrag! Ich finde es extrem wichtig den Superfood-Hype kritisch zu betrachten und auf altbekannte regionale Lebensmittel zurückzugreifen – Umwelt und Mensch zu Liebe. 😍

    1. Liebe Anne, schön, dass wir dich mit diesem Beitrag inspirieren konnten. Wir stimmen dir absolut zu – man muss erstens nicht jeden Trend mitmachen und die Umwelt freut sich, wenn wir auf regionale Lebensmittel zurückgreifen. Und die Bauern/Produzenten aus der Region auch :-).
      Liebe Grüße, Lena

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert