Selbstverwirklichung – Vom Beruf zur Berufung
Bist du glücklich und zufrieden? Viele von uns stellen sich diese Frage nie oder viel zu selten. Natürlich erleben wir immer wieder Momente voller Freude und Spaß, die uns glücklich machen. Aber laut dem Psychologen Abraham Maslow erreichen wir die wahre Zufriedenheit nur, wenn wir nach Selbstverwirklichung im Leben streben. Also unsere eigenen Ziele, Sehnsüchte und Wünsche realisieren.
Bedürfnisse und Selbstverwirklichung
Wir alle haben Bedürfnisse. Und damit meinen wir nicht nur die Grundbedürfnisse wie Schlaf und Nahrung. Wir haben auch soziale Bedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse und Ich-Bedürfnisse. (Mehr über Maslows Bedürfnispyramide erfährst du hier.) Darüber steht unsere Selbstverwirklichung. Sie ist unbestimmt und individuell und nur die wenigsten von uns erreichen sie. Trotzdem gibt es so viele Schritte hin zu einem zufriedenen Leben, zu einer ausgeglichenen Life Balance.
Unser Job nimmt in unserem Leben eine große Rolle ein. So viele Stunden verbringen wir mit unserer Arbeit und unseren Kolleginnen und Kollegen. Sollte es dann nur ein Beruf sein, der uns das Einkommen sichert, oder lieber eine Berufung? Doch dafür müssen wir uns erst einmal selbst finden. Dann kann unsere Reise des Lebens weitergehen: Wir suchen unseren Purpose und finden im besten Fall unsere Berufung. Selbstverwirklichung here I come!
Im Interview mit Sabine, Coach für Selbstverwirklichung und Life Balance
Sabine und momentsfor.me – wir “beide” beschäftigen uns viel mit Psychologie, Life Balance und Ich-Zeit. Umso glücklicher bin ich, sie im Interview über ihr Leben und ihre neue Berufung zu erfahren.
Bevor wir direkt starten: Erzähl etwas über dich. Wie kam der Wechsel von einem sicheren Konzernjob zum Personal & Business Coach und worauf hast du dich genau spezialisiert?
Nach dem BWL-Studium war es mir super wichtig, eine sichere Anstellung zu kriegen und damit finanziell eine stabile Basis zu haben. Ich war damit auch einige Jahre recht zufrieden, merkte aber nach und nach, dass mich die tägliche 9-to-5 Routine alles andere als glücklich machte. Irgendwie hatte ich auch nie das Gefühl, wirklich einen Beitrag leisten zu können. Der Sinn hat mir gefehlt. Vor ca. drei Jahren fing ich dann an, eine Coaching-Weiterbildung zu machen, was mich total erfüllte. Hierfür legte ich gern Nachtschichten ein oder ging an meinen Wochenenden auf Weiterbildungen. Und da fragte ich mich dann immer mehr, warum ich all das nur auf meine Freizeit legte, wenn ich mich doch viel lieber jeden Tag von früh bis spät dem Coaching widmen würde, anstatt Rationalisierungsprojekte in der Produktion zu analysieren.
Genau darin liegt auch meine Spezialisierung: Ich möchte, dass Menschen ihre beruflichen Wünsche wieder ernster nehmen und darauf hören, was sie tief im Innersten wirklich wollen, anstatt nur zu funktionieren und nach Außen hin das perfekte Leben zu führen. Ich habe so viele Kollegen gehabt, die ihr Gehalt als Schmerzensgeld bezeichnen und am Sonntag schon Bauchschmerzen haben, weil sie Montag wieder ins Hamsterrad müssen… Das fand ich super traurig. Und darin sehe ich meine Mission: Menschen zu unterstützen, sich selbst zu verwirklichen und nicht wie ein fremdbestimmter Zombie durchs Leben zu gehen und am Ende frustriert auf dem Sterbebett zu liegen.
Sabine hat ein Buch über ihre Selbstverwirklichung geschrieben. Das ganze ist als Workbook angelegt und kann auch dir helfen. Hier gibt’s alle Infos.
Du möchtest Menschen also helfen, aktiv etwas zu verändern, sich selbst zu verwirklichen. Was verstehst du unter Selbstverwirklichung?
Selbstverwirklichung heißt für mich, dass ich im Einklang mit meinen Wünschen und Werten lebe. Dass ich Sinn erlebe, in dem was ich tue. Dass ich einen Beitrag leiste und etwas bewirke in der Welt. Wenn ich mich selbst verwirkliche, dann lebe ich mein volles Potenzial und das kann ich auch spüren. Wenn bei dem, was ich tue, mein Herz jedes Mal einen kleinen Sprung macht 🙂 Wenn ich mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht aufwache, weil ich mich auf den neuen Tag freue und abends glücklich und dankbar einschlafe.
Das soll nicht heißen, dass dann alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Aber es macht einen gewaltigen Unterschied, ob du dich im Leben selbst verwirklichst und dein “Warum” hast, oder ob du jeden Tag einfach vor dich hin lebst.
Auch wenn meine Kündigung mir nicht leicht fiel, aber als ich am letzten Tag das Werksgelände verlassen habe, habe ich mich unendlich frei und leicht gefühlt. Und seitdem springe ich jeden Morgen total happy aus dem Bett 🙂 Ich könnte schon morgens die Welt umarmen und das bedeutet für mich letztlich wirklich zu “leben”.
Wie auch wir bei momentsfor.me verfolgst du einen ganzheitlichen Ansatz. Wir meinen damit, dass Life Balance auf den Säulen Lebensfreude, Entspannung, Ernährung und Bewegung beruht. Wie verstehst du ganzheitlich und wie wirkt sich das auf dein Coaching aus?
Mit Ganzheitlichkeit meine ich im Coaching die Kombination aus Körper und Geist, Denken und Fühlen, Bewusstem und Unbewusstem. Einige Coaches, gerade im Business Bereich, verwenden eher einen rationalen Ansatz: Das heißt, sie nutzen eher das bewusste Denken und reflektieren mit ihren Klienten deren Situation. Das kann schon sehr hilfreich sein, aber einige wichtige Aspekte bleiben dabei unbeachtet. Wir sind eben nicht schon unser Leben lang Erwachsene, die alles kritisch reflektieren können. Gerade als Kinder fehlen uns hierzu noch die Worte, weshalb sich viel mehr über die Emotionen abspielt. So werden Erfahrungen quasi auf körperlicher Ebene abgespeichert, die bewusst gar nicht mehr abgerufen werden können. Hier nutze ich gern Hypnose, um dem Klienten auch Zugang zum Unbewussten zu ermöglichen.
Das Fühlen sollte meiner Meinung nach im Coaching nicht zu kurz kommen, weshalb ich gern Methoden anwende, bei denen man raus aus dem Denken und rein ins Handeln und ins Erleben kommt.
Natürlich gehören auch Ernährung und Bewegung zu diesem ganzheitlichen Ansatz. Diesen Part werde ich in Zukunft noch weiter ausbauen. Eine Ernährungsberater-Ausbildung habe ich schon durchlaufen und eine Trainer-Lizenz soll noch folgen. Daher liegt mein Fokus vorerst eher auf den oben beschriebenen Themen.
Die meisten Menschen erkennen wahrscheinlich gar nicht, dass ihnen in ihrem Leben etwas fehlt, oder?
Gute Frage. Ich glaube, viele spüren das schon, aber wollen es nicht wahrhaben. Gerade wenn es uns von Außen betrachtet ja scheinbar gut geht: Also gutes Gehalt, Haus, Familie und so weiter. Dann reden wir uns selbst gern ein, dass doch alles gut ist, dass es doch viele andere gibt, denen es so viel schlechter geht und die froh wären, wenn es ihnen so gehen würde wie uns. Aber wenn wir dieses Gefühl zu lang ignorieren, kann es irgendwann passieren, dass sich auch der Körper irgendwann sträubt und ganz klar signalisiert, dass es so nicht weitergehen kann. Etwa ein Jahr bevor ich den Konzern verlassen habe, ging es mir im Büro immer schlechter. Ich hatte jeden Tag Druckgefühle auf der Brust und konnte schwerer Luft holen. Nachmittags kamen dann regelmäßig noch Kopfschmerzen dazu. In mir hat sich alles gewehrt, lange bevor ich dann endgültig meine Konsequenzen daraus gezogen habe. Daher kann ich nur jedem raten, in sich hineinzuspüren und auf seinen Körper und sein Bauchgefühl zu hören.
Was würdest du jemanden empfehlen, der sich gerade nicht mehr sicher ist, ob das jetzige Leben sie/ihn noch erfüllt?
Mein Ansatz ist da etwas radikal 🙂 Aber ich rate, dir regelmäßig die folgende Frage zu stellen: Wenn du wüsstest, dass du nur noch wenige Monate zu leben hättest, was würdest du dann tun? Das Kuriose ist, dass bei dieser Frage viele direkt konkrete Antworten geben, was sie dann alles machen würden. Auf einmal scheint ihnen alles ganz klar zu sein. Da wir im normalen Leben ja aber nicht wissen, wie lang wir tatsächlich noch leben, kommen direkt wieder die “Ja, aber…”-Antworten. Und ich denke, von diesem Denken müssen wir wegkommen. Klar müssen wir auch längerfristig planen und mit beiden Beinen im Leben stehen. Es hilft schließlich auch keinem, der eigenen Berufung zu folgen, aber dann nicht zu wissen, wie man die nächste Miete zahlen soll. Hier gilt es einen guten Mittelweg zu finden und sich so aufzustellen, dass man eine gute Basis hat, aber man am Tagesende auch sagen kann: Es war ein guter Tag, für den ich dankbar bin.
Streben nach Glück
Hast du auch manchmal das Gefühl, dass deine Arbeit dich belastet? Dass dein Körper dir sagt, dass es zu viel ist? Dann ändere etwas! Jetzt!
Folgende Tipps geben wir dir mit auf den Weg:
- Hör regelmäßig in dich hinein: Was macht dich glücklich? Was belastet dich? Schreib es auf und reflektiere regelmäßig.
- Finde die Balance: Vereine Körper und Geist (Bewegung, Ernährung, Entspannung und Lebensfreude).
- Stell dir Sabines Frage: Wenn du wüsstest, dass du nur noch wenige Monate zu leben hättest, was würdest du dann tun?
- Machen ist krasser als wollen: Ändere etwas und scheu dich nicht, Andere um Hilfe oder Begleitung auf deinem Weg zu bitten.
Vielen Dank, liebe Sabine, für deine Zeit und deine spannende Geschichte. Wir hoffen, dass dank und mit dir viele Menschen zur Selbstverwirklichung kommen. Uns hast du auf jeden Fall einmal mehr zum Nachdenken angeregt.
Über Sabine Schlattner:
Von der Konzernmitarbeiterin zum ausgebildeten Personal & Business Coach: Sabine begleitet dich oder dein Unternehmen mithilfe von Einzelcoachings und Workshops bei individuellen Veränderungsprozessen. Neben ihrem fachlichen Wissen kann Sabine durch ihren Optimismus, ihre Empathie und ihre Lebensfreude überzeugen. Du willst mehr über Sabine erfahren oder ein Coaching vereinbaren? Hier geht’s zu ihrer Website: https://www.you-turn-coaching.de/
Mehr Infos zu ihrem Buch gibt’s hier: https://www.you-turn-coaching.de/coaching/buch/
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