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Glücklich essen – Wie die richtige Ernährung dein Wohlbefinden steigert


Zu Gesundheit und Wohlbefinden trägt so viel bei: Dein Mindset, dein Körper und natürlich auch deine Ernärhung. Im Interview mit Milena Dose erfährst du, was sie unter „glücklich essen“ versteht und wie du deinen Speisesplan gestalten solltest. So viel sei verraten: je bunter, desto besser.

Ernährungs-Trends: Go or No Go?

Gesunde Ernährung ist wichtig. Das wissen wir alle. Aber im Dickicht aus unzähligen Trends, Diäten und Mythen durchzublicken, ist nicht leicht. Deshalb habe ich mit Milena, einer ganzheitlichen Ernährungsberaterin, gesprochen.

K: Es gibt ja immer wieder Ernährungstrends. Paleo, Intervallfasten, Clean Eating und wie sie alle heißen. Was sagst du zu solchen Trends?

M: Da bin ich ehrlich – ich halte wenig von Trends. Die Bewegung, die ich aktuell mitbekomme, geht viel in Richtung unverarbeitete, naturbelassene und klimafreundliche Ernährung inklusive Selbstanbau. So wie viele von uns es vermutlich noch von unserer Oma kennen. Die Zeiten von Low Carb und Keto sind zum Glück größtenteils vorbei. Bei vielen der oben genannten Trends wird nicht zu Ende gedacht – so meine persönliche Meinung.

Als Beispiel: Paleo ist schön und gut – aber ich bezweifle, dass unsere Vorfahren in der Steinzeit dann nur das Filetstück vom Büffel gegessen haben. Da kam aufgrund der seltenen Möglichkeit wirklich ALLES auf den Tisch und es wurde nichts verschwendet. So wurde das Fett des Tieres genutzt, die Knochen und das darin enthaltene Mark und auch sämtliche Innereien. Heutzutage haben wir natürlich nicht die Not, die unsere Vorfahren hatten und leben sehr in Fülle was Nahrungsmittel betrifft. Dennoch sollte man dann eben auch solche Ernährungsweisen eher ursprünglich leben und eben nicht täglich Fleisch konsumieren.

Klimafreundliche und nachhaltige Ernährung ist in der heutigen Zeit aufgrund der
Klimaveränderungen etc. wichtiger denn je. Und gerade auch als Familie kann Selbstanbau
ein tolles Erlebnis sein. Kinder erfahren dann direkt, wie eine Karotte wächst oder Tomaten ihre rote Farbe bekommen. Dadurch wird oft automatisch bewusster konsumiert.

Glücklich essen – was dazu gehört

Glücklich essen ist Milenas Motto und ich finde es einfach so gelungen. Da spüre ich gleich wieder Einflüsse der Positiven Psychologie. 🙂

K: Was kannst du empfehlen? Worauf sollte mann/Frau bei der eigenen Ernährung achten?

M: Vor allem auf Abwechslung. Die grobe Faustregel lautet ja bekanntlich, dass man fünf Portionen Obst (zwei Portionen) und Gemüse (drei Portionen) täglich in den Speiseplan integrieren sollte. Ich persönlich arbeite mit meinen Kund:innen gern mit dem Tellermodell. Darunter versteht sich eine optimale Aufteilung von Nahrungsmittelgruppen auf dem Teller (oder eben der Schüssel). Bei dem Thema Gewichtsmanagement empfehle ich die Hälfte des Tellers mit Gemüse/Obst zu füllen. ¼ mit Kohlenhydraten (am besten die Vollkornvariante) und die übrigen 25% mit Proteinen. Dazu dann max. 1 Esslöffel an gesunden hochwertigen Fetten. So hat die Mahlzeit alles, was der Körper benötigt, um ausreichend Energie zu erhalten.

Wenn man also bei jeder Mahlzeit darauf achtet, dass die Hälfte des Tellers mit Gemüse
und/oder Obst gefüllt ist, hat man schon ganz viel Gutes für seinen Körper getan.

K: Welche Lebensmittel sollten wir alle regelmäßig auf dem Tisch haben?

M: Ganz klar – je bunter desto besser, ganz getreu dem Motto „eat the rainbow“.

Aber nicht nur, wie oben bereits erwähnt, ausreichend Obst und Gemüse sind wichtig für
unseren Organismus, sondern auch Proteine. Hier gibt es super pflanzliche Alternativen zu
den üblichen tierischen, die einem sofort in den Sinn kommen. Linsen, Kichererbsen,
Bohnen, Kidneybohnen, Erbsen, Soja etc. sind klasse Proteinquellen und zudem noch
ballaststoffreich. Somit sind wir länger satt und es kommt nicht so häufig zu
Blutzuckerschwankungen und dem daraus resultierenden Heißhunger. Proteine sind auch schon längst nicht nur wichtig für sportlich ambitionierte Personen, sondern für uns alle. Sie dienen nämlich nicht nur als Futter für unsere Muskeln, sondern spielen auch eine große Rolle für unser Immunsystem. Und wie wichtig ein gutes Immunsystem ist, ist nach den vergangenen drei Jahren definitiv nicht mehr von der Hand zu weisen.

bunt und glücklich essen

Brauchen wir Superfoods für unsere Ernährung?

Superfoods sind mehr als ein Trend. Sie sind gesund und machen schlank. Aber müssen sie immer aus Südamerika oder Asien kommen? Denn unsere lokalen Alternativen steuern ebenso zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung bei. Und sind dabei noch deutlich umweltverträglicher als ihre exotische Konkurrenz.

K: Es gibt ja viele SuperFoods. Welche sind wirklich super und welche mehr Schein als Sein?

M: Superfoods sind in aller Munde und ganz klar – damit lässt sich sehr gut Marketing machen. Die Frage, die man sich hier jedoch vor Kauf stellen sollte, ist: Wie super ist das Food denn wirklich, wenn es schon so lange Transportwege hinter sich hat?

Viele der so genannten Superfoods kommen aus weit entfernten Ländern. Sie werden per
Schiff oder Flugzeug zu uns transportiert. Neben dem schlechten ökologischen Fußabdruck
dürfen wir auch berücksichtigen, dass es in vielen Ländern keine Grenzen und Überwachung
hinsichtlich Pflanzenschutzmitteln etc. gibt. Man darf einfach nicht automatisch von
deutschem Standard hinsichtlich Anbau und Tests ausgehen, nur weil wir die Produkte in
jedem Supermarkt finden.

Bei all den angebotenen Superfoods dürfen wir unsere heimischen nicht vergessen.
Nachfolgend habe ich mal eine kleine Übersicht erstellt, welche heimischen Wundermittel wir so haben, die wir gern anstelle der gehypten konsumieren sollten:

  • Leinsamen statt Chiasamen
    –> Sind reich an Protein, Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffen, die länger sättigen
  • Blaubeeren statt Acai
    –> Enthalten viele Antioxidantien, die den Körper vor freien Radikalen schützen
  • Sanddorn statt Gojibeere
    –> Enthält mehr Vitamin C und ist sowohl frisch, als auch als Saft erhältlich
  • Hirse statt Quinoa
    –> Vor allem für Veganer/Vegetarier eine super Protein- und Eisenquelle
  • Walnüsse statt Avocado
    –> Enthalten sogar mehr ungesättigte Fettsäuren und sind daher eine wertvolle Alternative

Heimische Superfoods sind nicht nur günstiger und frischer, sondern auch überwiegend
unverarbeitet, aus regionalem Anbau und gut für unsere Umwelt.

K: Ich selbst beschäftige mich ja viel mit der Positiven Psychologie. Und dabei ist Wohlbefinden und Glück für mich ein ganzheitliches Thema. Heißt, neben der Beschäftigung mit sich selbst, Bewegung und Entspannung spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle für unser Wohlbefinden. Gibt es Lebensmittel die unserer Psyche gut tun?

M: Ja die gibt es – und davon kann man gar nicht genug essen!

So viel vorab: Viele Menschen denken beim Thema Psyche direkt an Stressmanagement,
Entspannungsübungen etc. – was jedoch viel zu häufig vergessen wird ist, dass unser Darm
einen enormen Einfluss auf unsere Psyche hat. Nicht zuletzt durch den Bestseller „Darm mit Charme“ von Giulia Enders wurde das „schwarze Schaf“ unter den Organen endlich mehr ins Bewusstsein der Leute gebracht. Und dennoch finde ich es so schade, dass die Darmforschung noch in den Kinderschuhen steckt und vor allem zu oft noch tabuisiert wird.

Aber sind wir mal ehrlich: Wem sind Gespräche über seine Blähungen, Darmprobleme und
Ausscheidungen nicht trotzdem noch unangenehm? Dabei ist Darmgesundheit ein so wichtiges Thema. Denn Fakt ist: Wenn wir glücklich und gesund alt werden und uns vor allem auch in unserem Körper wohl fühlen möchten, dann müssen wir unseren Darm pflegen! Denn Übergewicht, Depressionen und Allergien hängen eng mit einer gestörten Darmflora zusammen. (Hier gibt’s 11 Tipps für eine gesunde Darmflora.)

Daher sollte man nicht nur im Alltag, sondern auch auf dem Teller für Abwechslung sorgen.
Lebensmittel die hier unablässig sind sind Präbiotika! Denn eine glückliche Psyche, benötigt
immer auch eine glückliche Darmflora. Und unsere Darmbakterien essen am aller liebsten
präbiotische Lebensmittel.

K: Und was sind eigentlich Präbiotika?

M: Präbiotika sind unverdauliche Nahrungsbestandteile aus pflanzlichen Lebensmitteln
(Ballaststoffe), die günstig auf die Gesundheit wirken, indem sie das Wachstum und die
Aktivität von probiotischen Bakterien anregen.

Präbiotika stecken hauptsächlich in Pflanzen und deren Früchten – du merkst, du kommst
hier nicht um ausreichend Gemüse und Obst herum. Gerade Wurzelgemüse (z.B. Möhren, Pastinaken), bittere Gemüsesorten (Chicorée, Artischocken, Spargel, Tomaten) und Zwiebelgewächse sind reich an dem Darmfutter. Aber auch Bananen, Hülsenfrüchte und Getreide mag unser Darm besonders gern.

K: Dein Business heißt ja auch glücklich essen. können wir uns also glücklich essen?

M: Oh ja! Und wie! Wenn man sich glücklich essen möchte, dann führt kein Weg an einem
gesunden und glücklichen Darm vorbei.

Hast Du z.B. gewusst, dass mehr Glückshormone im Darm produziert werden, als im Gehirn? Und, dass Du die Bildung von Serotonin und Dopamin super über die Nahrung unterstützen
kannst? Zum glücklich essen braucht es vor allem 3 Dinge:

  •  entzündungshemmende Lebensmittel (z.B. Kurkuma, Spinat, Walnüsse, Beeren,
    Ingwer,…)
  • tryptophanhaltige Lebensmittel (z.B. Bananen, Hülsenfrüchte, Cashewkerne,…)
  • fermentierte Lebensmittel (z.B. Tofu, Kombucha, eingelegtes fermentiertes Gemüse,
    Joghurt,…)

Im besten Fall versuchst du täglich Glücklich-Macher auf deinen Teller zu bringen. So klappt’s dann auch mit dem erholsamen Schlaf, guter Laune und einem gesunden Appetit
(all das regelt übrigens Serotonin). Auch deine Aufmerksamkeit, dein Gedächtnis und deine
Fähigkeit, Problemlösungen zu finden, steht dank ausreichend Dopamin nichts mehr im Wege.

Ausgewogen und glücklich essen steigert dein Wohlbefinden

Beherzigst du Milenas Tipps, kannst du dein Wohlbefinden steigern und deinem Darm etwas Gutes tun. Wenn du mehr erfahren möchtest oder gern eine bedürfnisorientierte Ernährungsberatung mit Milena machen möchtest, melde dich bei ihr!

Noch eine kleine Ergänzung von mir: Versuche deine Mahlzeiten auch immer bewusst und achtsam zu dir zu nehmen. Nimm dir Zeit, entschleunige und genieße! Hier findest du neun Tipps für achtsames Essen.

Vielen Dank, liebe Milena, für deine Zeit und deine wertvollen Antworten. Ich habe definitiv ein paar wichtige Punkte für meine Ernährung mitgenommen und bin mir sicher, dass auch meine Leser*innen so einiges gelernt haben!

Über Milena:

Bild Milena - glücklich essen

Ich bin Milena, seit 2019 zertifizierter ganzheitlicher Ernährungscoach und ich liebe Essen. Wenn andere ihre Erfüllung im Schuhgeschäft finden, finde ich sie zwischen Lebensmittelregalen. Kochen ist mein Yoga. 

Viel zu oft verbinden wir mit Essen negative Gefühle und Gedanken und verlieren dabei unser natürliches „Bauchgefühl“. Oder denken bei Ernährungsumstellung direkt an Verzicht. Dabei sollte Essen etwas Wunderbares und Leidenschaftliches sein.

In meinem Herzensbusiness „glücklich essen“ unterstütze ich deshalb Frauen auf ihrer Reise zurück zu ihrem Wohlfühl-Ich. Meine Leidenschaft ist es meinen Kundinnen zu helfen, wieder auf die eigene Intuition zu vertrauen, auf die Signale des Körpers zu hören und Freude und Genuss beim Essen zu haben.

Hier geht’s zu Milenas Website

Oder folge ihr auf Instagram.

 

Header-Bild von Ella Olsson via Unsplash

Food-Bild von Anna Pelzer via Unsplash


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