Bewusster Konsum – Mit Mindfulness zur inneren Balance
Es heißt immer, dass wir achtsam mit unserem Körper sein sollen. Verstanden, denn unser Körper trägt uns durch’s Leben. Aber was ist eigentlich mit dem, was wir konsumieren? Sollten wir da nicht auch aufmerksam sein? Was kaufen wir, wo und vor allem auch warum tun wir das.
Warum viele verlernt haben, achtsam zu sein
Der Weg der Selbstfindung ist lang und hält viele Umwege bereit. Manche von uns werden fremdbestimmt. Wir halten Termine ein und sind pünktlich, weil das so von uns erwartet wird. Wir bringen Familie und Alltag unter einen Hut, irgendwie. Und wir sind einer nicht enden wollenden Flut aus Reizen und Sinneseindrücken ausgesetzt, die unser eigenes Empfinden vernebeln. Achtsamkeit holt uns Stück für Stück zurück an die Oberfläche. Zurück zur Selbstbestimmung. Ins Hier und Jetzt. Leben im Moment.
Was es bedeutet, achtsam zu sein
Weil wir es nicht oft genug sagen können: Achtsamkeit oder auch Mindfulness ist eine Art der Wahrnehmung. Es geht dabei um die innere Haltung zum jeweiligen Moment. Alle Ebenen unserer Psyche, die Empfindungen des Körpers und die Eindrücke von Außen sollen bewusst und offen erlebt werden. Das, was gerade passiert, wird mit all seinen Facetten angenommen. Alles Wahrnehmbare wird im Detail erkundet und so wie es ist wertgeschätzt. Dadurch erschließt sich eine völlig neue Bewusstseinsebene.
Deine Sinneseindrücke zeichnen ein klares Bild von dem was du fühlst und was du brauchst. Du gewinnst die Kontrolle über deine Gedanken zurück. Du erfährst was dir wichtig ist und worauf du verzichten kannst. Der Dialog mit dir selbst hilft dir dabei, bewusst zu entscheiden und schafft damit die Grundlage bewussten Konsums. Schaffe dir ein Bewusstsein für dich selbst.
Bewusster Konsum durch Achtsamkeit
Je nachdem, was man unter Konsum verstehen möchte, ist damit entweder nur der Kauf und Verbrauch bestimmter Güter oder generell alles zu verstehen, womit wir uns gedanklich befassen. Zu viel davon belastet. Häufig ist uns gar nicht klar, dass wir beim Kauf nicht bewusst entscheiden, sondern eher einer Art Zwang unterliegen. In unserer schnelllebigen Zeit geht es vor allem um Fortschritt und Perfektion. Damit ist ein immenser Druck verbunden. Ein unstillbarer Durst nach dem Neusten und dem Besten.
Befreie dich von dem Verlangen, alles besitzen zu müssen. Frage dich stattdessen, was du wirklich brauchst. Beantworte diese Frage nicht nur beim Einkaufen, sondern auch Zuhause. Wenn es Kleidung gibt, die du nicht trägst und Bücher, die du nicht liest, trenne dich davon.
Achtsames Konsumieren braucht Übung. Lass dir Zeit und triff deine Entscheidungen bewusst. Lerne deine eigenen Wünsche von denen zu unterscheiden, die von außen auf dich einprasseln. Höre einfach auf dein Gefühl.
Achtsamkeit erlernen mit vier einfachen Tipps
1. Ist das bewusster Konsum?
Händler und Verkäufer kennen sich mit der Psyche ihrer Kunden aus (sollten sie zumindest). Sie wissen genau, wie ihre Kundschaft reagiert und wann sie am meisten kauft. Zum Beispiel dann, wenn sie Angst hat. Angst davor, der Artikel wäre schnell vergriffen oder Angst vor dem Ende einer Rabattaktion. Mache dir bewusst, dass das Spiel mit deinen Ängsten eine Verkaufsstrategie ist. Bewusster Konsum heißt also auch zu differenzieren, ob du wirklich kaufen willst oder gerade manipuliert wirst.
2. Konsumiere bewusst & nachhaltig
Ein großes Manko unserer heutigen Konsumgesellschaft ist der Schaden, den jedes Produkt anrichtet. Schlechte Arbeitsbedingungen auf der einen, verschmutzte Ozeane auf der anderen Seite. Und irgendwo dazwischen: wir. Wenn du zu dem Schluss kommst, dass du ein bestimmtes Produkt brauchst, dann kaufe es. Bewusster Konsum heißt nicht prinzipiell Verzicht. Du kannst den Kauf aber sinnvoll gestalten, indem du nachhaltig konsumierst. Nachhaltig und achtsam zu konsumieren bedeutet, Produkte zu kaufen, die aus hochwertigen Materialien bestehen. Produkte, die lange halten und deshalb nicht sofort wieder entsorgt werden müssen. Produkte, die bestenfalls biologisch abbaubar sind. Fairtrade Produkte, bei denen die Löhne stimmen. Ja, das klingt nach viel Arbeit, viel Geld und vielleicht auch etwas öko. Aber wir sagen ja nicht, dass du von Jetzt auf Gleich dein komplettes Kaufverhalten umwälzen sollst. Nein, definitiv nicht. Abe achte doch einfach in Zukunft mal mehr darauf, welchen Hintergrund das Produkt in deinen Händen hat.
3. Konzentriere dich auf das Hier und Jetzt
Bleibe hier. Sicherlich gehört es punktuell dazu, gedanklich in der Zukunft zu sein. Versuche diese Zeitreisen aber auf das nötige Minimum zu reduzieren. Und das bezieht sich nicht nur auf dein Leben im Allgemeinen, sondern auch auf deinen Konsum. Sei aufmerksam beim Kaufen. Überlege dir, welche Dinge du jetzt in diesem Moment wirklich brauchst. Bleibe deshalb im Hier und Jetzt. Hier kannst du aktiv sein, hier hast du die Kontrolle. Konzentriere dich auf die Gegenwart und genieße sie.
4. Befreie dich von äußeren Reizen
Lege öfter eine Handypause ein. Nimm dir eine Auszeit von dem, was online geschieht. Das Internet und deine Social Media Kanäle sind voll mit Versuchungen. Hier ein schöner Deko-Artikel, dort ein toller Hoodie. Die äußeren Reize sind überall und beeinflussen unser Konsumverhalten. Indem du deine Handyzeit achtsam gestaltest, konsumierst du bewusster – in jeglicher Hinsicht.
Weitere Achtsamkeitsübungen findest du hier.
Schritt für Schritt zum bewussteren Konsum
Du siehst also – Achtsamkeit beginnt im Kleinen und ist ganz leicht. Probiere es doch selbst einmal aus! Konzentriere dich ganz auf die Gegenwart, finde deine innere Mitte. Du wirst schnell feststellen, dass du gelassener auf die täglichen Geschehnisse reagieren kannst. Dein Leben wird insgesamt harmonischer. Schon bald wird die Achtsamkeit ein fester Bestandteil deines Lebens sein. Und nicht nur beim Konsum wirst du bewusster vorgehen.
Bild: Sarah Dorweiler auf Unsplash
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