Mehr Ich-Zeit durch Digital Detox: So funktioniert’s
Wir haben das Handy immer dabei. Checken ständig Soziale Medien. Und Mails. Parallel läuft Netflix. Wir haben verlernt, für uns selbst zu sein. Bewusst. Und ohne Ablenkung. Ein Digital Detox kann dabei helfen.
Digitaler Stress – was ist das?
Die ständige Erreichbarkeit. Die Berieselung mit Bildern, Informationen und Geräuschen. All das führt unbewusst zu “digitalem Stress”. Wir bemerken überhaupt nicht, welchen Druck wir damit auf uns selbst ausüben.
Dabei kennt bestimmt jeder das unangenehme Gefühl, wenn man einmal bis zum Abend nicht auf Instagram online war. Oder den kurzen Schreck, wenn wir plötzlich feststellen, dass wir die WhatsApp-Nachricht von heute morgen noch gar nicht beantwortet haben.
Abschalten und Energie tanken durch Digital Detox
In den Sozialen Medien passiert viel und wir wollen nichts verpassen. Das ist menschlich. Wir sind aber auch ständig äußeren Reizen ausgesetzt. Und meist reagieren wir auf sie. Dabei verfallen wir ganz automatisch in eine reaktive Position. Denn wir müssen die unzähligen, unkontrollierbaren Reize verarbeiten. Das kostet nicht nur unsere Aufmerksamkeit. Sondern auch unsere Energie. Wirklich abschalten tun wir so also nie. Dabei ist regelmäßige Entspannung doch so wichtig für unsere Gesundheit. Wir brauchen jeden Tag ein bisschen Ich-Zeit, um wieder Energie zu tanken.
Digitale Auszeiten sind analoge Mehrzeiten.
– Helmut Glaßl
Umso wichtiger ist es, dass du dir ab und zu einen „Digital Detox“ gönnst. Eine bewusst geplante Zeit, in der du das Handy auslässt. Und alle anderen digitalen Geräte. Du “entgiftest” dich quasi von all den einströmenden Reizen durch digitale Medien.
So funktioniert Digital Detox
Ein selbst verordneter Entzug von digitalen Medien ist mit etwas Organisation und einer großen Portion Konsequenz verbunden. Du wirst aber schnell merken, wie entspannend und erleichternd es sein kann. Und dass du plötzlich mehr Zeit für dich selbst hast.
Mache dir zunächst bewusst, welchen digitalen Einflüssen du im Alltag ausgesetzt bist. Und wann sie dich sogar unter Kontrolle haben. Überlege, wie du deinen digitalen Medienkonsum am besten reduzierst. Es geht nicht darum, ihn komplett herunterzufahren. Sondern bewusster damit umzugehen. Die folgenden fünf Tipps können dir dabei helfen:
1 Besser einschlafen und tiefer Schlaf mit dem Flugmodus
Stelle dein Handy nachts in den Flugmodus. So bist du offline und nicht erreichbar. Und dich stört kein aufleuchtender Display beim Einschlafen. Auch dein Schlaf wird nicht gestört, solltest du nachts eine Nachricht erhalten. Und keine Sorge: dein Handywecker funktioniert trotzdem.
2 Mehr Ich-Zeit durch geplante medienfreie Zeiten im Alltag
Am besten, du planst jeden Tag eine medienfreie Zeit ein. So vergisst du es nicht. Gleichzeitig erlebst du dieses Zeitfenster bewusster. Diese Zeit ist dann deine Ich-Zeit. Denn ohne den Einfluss digitaler Medien kannst du dich ganz auf dich konzentrieren. Und auf das, was du gerade tust. Ohne Hintergrundmusik oder WhatsApp-Nachrichten führt das sehr schnell zu einer tiefen inneren Ruhe. Wenn du entspannt in den Tag starten willst, sollte Digital Detox auch Teil deiner Morgenroutine sein.
3 Verknüpfe bestimmte Situationen oder Räume mit Digital Detox
Vielleicht fällt dir Digital Detox leichter, wenn du ihn mit bestimmten Situationen oder Räumen in Verbindung bringst. Du kannst es dir beispielsweise zur Gewohnheit machen, wenn du spazieren gehst. Oder wenn du den Einkauf erledigst. Genauso kannst du Smartphone-freie Räume festlegen. Wie Küche, Badezimmer oder Schlafzimmer. Es fällt uns leichter, neue Routinen bzw. Gewohnheiten zu etablieren, wenn wir sie mit etwas anderem verknüpfen.
4 Deaktiviere Push-Nachrichten
Mit dieser Methode kannst du dir bewusstmachen, wie oft du dein Handy eigentlich benutzt. Und wie viele Reize täglich auf dich einströmen. Wenn du deine Push-Nachrichten deaktivierst, erlangst du die Kontrolle zurück. Denn dann entscheidest du aktiv, ob du den Bildschirm entsperrst. Oder eine App öffnest. Push-Nachrichten hingegen sind unkontrollierbare Reize. Du reagierst passiv auf sie. Du musst das auch nicht gleich für alle Apps einstellen. Fange mit einer an.
5 Lege einen regelmäßigen Offline-Tag ein
Versuche einmal, einen ganzen Tag lang offline zu sein. Von morgens bis abends. Am Wochenende fällt dir das möglicherweise leichter. Du kannst auch Freunde und Familie vorher darüber informieren. Dann macht sich niemand Sorgen. Und du kannst sie bitten, deinen Digital Detox zu berücksichtigen. Das wird beim ersten Versuch wahrscheinlich sehr ungewohnt sein. Schon bald aber wirst du die gewonnene Zeit genießen. Du kannst zum Beispiel ein Buch lesen. Oder Freunde treffen. Sport machen. Oder einfach faulenzen.
Digital Detox: Deine Auszeit vom digitalen Alltag
Am Anfang wird dir Digital Detox sehr schwerfallen. Doch schon bald hast du diese Phase “überstanden”. Und dann wirst du eine echte Erleichterung verspüren.
Tatsächlich erlangen wir innere Ruhe am besten, wenn wir mit uns selbst und unseren Gedanken allein sind. Wenn wir im Hier und Jetzt leben. Und achtsam sind. Dann lernen wir wieder, die Welt um uns herum besser wahrzunehmen. Die Realität ist so viel bunter und mehrdimensionaler als über jeden Bildschirm. Sie bietet genug Unterhaltung. Beobachte doch einmal die Menschen um dich herum, wenn du an der Bushaltestelle sitzt.
Durch Digital Detox schenkst du dir Ich-Zeit. Einen geplanten Moment der Ruhe, den wir in der heutigen Zeit umso mehr brauchen. Nimm diese Ich-Zeit zum Anlass, um wieder all deine Sinne zu benutzen. Du wirst merken, wie Stress von dir abfällt. Stress, von dem dir bisher nicht einmal bewusst war, dass du ihn hast.
Bild: Bruce Mars auf Unsplash
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