Die japanische Teezeremonie: Was sie mit uns und Entschleunigung zu tun hat


Dank Jennifer von mori hatten wir ein besonderes Produkt in der Life Balance Box, das förmlich nach Pause machen schreit: Die kleine Tasse mit der großen Wirkung. Jennifer schafft mit ihren Produkten und ihrer Philosophie bewusste Momente: #morimoments. Im Gastbeitrag erzählt sie uns, welche Bedeutung dabei eine Teezeremonie hat.

Nachhaltig leben – fühle ich die Bedeutung überhaupt?

Wir lesen sie überall, die Wörter: „Entschleunigung, Selbstoptimierung oder Selbstliebe.“ Nach einem mehrtägigen Yoga Retreat in den Bergen von Tirol kam bei mir der Gedanke auf: wie nachhaltig lebe und fühle ich die Bedeutung dieser Worte überhaupt. Erzwinge ich sie oder fühle ich sie wirklich? Mit unserem indischen Yogalehrer habe ich einen Menschen getroffen, der Entschleunigung verkörpert – weil er sie in sich trägt, ausstrahlt und mit anderen teilt. Mir wurde klar: aus diesen Wörtern wahre Gefühle zu entwickeln und in mir selbst zu verankern, das alles wirklich zu leben, das bedarf viel Ruhe. Einer inneren Ruhe, die es erst ermöglicht, den Kontakt zu sich selbst herzustellen und zu wahrer Entschleunigung zu finden.

Wir müssen das Leben um uns herum stiller werden lassen

Entschleunigung inmitten von Wildblumenwiesen, den Bergen und in Yogastunden zu finden ist recht einfach. Und wir sind doch alle froh, wenn die Entspannung und Ruhe danach dann noch ein paar Tage anhalten. Und das soll es dann wieder gewesen sein bis zum nächsten Retreat? So funktioniert das alles nicht.

Unsere Kultur braucht neue Rituale und Symbole um diese Ruhe zu finden.
In unserer westlichen Kultur fehlen Rituale. Rituale und Zeremonien die für Stille und Ruhe in uns sorgen. Der sonntägliche Gang zur Kirche vorheriger Generationen wird durch einen Insta-tauglichen veganen Brunch ersetzt oder schlimmer, durch eine Stunde veganen Brunch auf Instagram. Digital konsumiert.
Wenn uns die Gesellschaft keine für uns passenden Rituale mehr vorgibt, fühlen wir uns erstmal etwas orientierungslos oder aber frei. Viele von uns haben die große Freiheit, uns selbst und unsere eigenen Rituale suchen zu können. Mit einem kurzem Blick auf die Probleme der Welt sicher nichts selbstverständliches und „wahrer Luxus“.

Es geht um das Hier und Jetzt

Meine Marke mori (Wald auf Japanisch) beschäftigt sich mit der japanischen Lebensphilosophie, welche die Rituale zur Entschleunigung und eine starke Verbindung zur Natur in sich trägt. Es geht um das Hier und Jetzt, um das Ankommen in einem perfekten Moment inmitten einer imperfekten Welt. Die japanische Teezeremonie ist wohl eines der bekanntesten Beispiele, das all diese Ansätze in sich trägt und vereint.

Die japanische Teezeremonie ist nichts anderes als eine Art der Meditation

Die Zeremonie – wie der Name schon sagt – geht über das reine Teetrinken hinaus und kann bis zu vier Stunden dauern. Jeder Handgriff folgt einer traditionell festgelegten Art und wird in Teeschulen gelernt. Die Zeremonie beginnt in dem Moment, in dem der Gast den Garten betritt. Der Teegarten stellt ein verbindendes Element zwischen dem Alltag und dem Ankommen im Teehaus dar und imitiert die Atmosphäre eines Waldweges.
Der Eingang des Teehauses ist so klein, dass man nur auf Händen und Knien in gebückter Haltung eintreten kann. Ähnlich wie in der Architektur von Kirchen ruft es Demut in uns hervor. Im ersten Teil werden leichte Speisen in mehreren Gängen serviert und dazu Sake getrunken, erst ganz am Ende wird der Tee gereicht. Nach dem Trinken des Tees werden die Teeschalen nochmals gereinigt und eingehend von jedem Gast betrachtet. Man unterhält sich über die Herkunft und das Alter der Schalen und würdigt damit die Qualität und das Handwerk. Die Zeremonie endet im Teegarten im Warteraum, wo sich die Gäste mit einer letzten Verbeugung voneinander verabschieden.

Meine 5 Erkenntnisse aus der japanischen Lehre für einen entschleunigten Alltag

1. Die Verbindung zur Natur

Unsere Wahrnehmung in der Natur richtet sich sehr schnell auf unser Inneres. Der Atem wird tiefer, der Herzschlag ruhiger. Wir erden uns und stellen die Verbindung zur Natur aber auch zu unser selbst her. In unserem Zuhause kann eine einzige Blüte eine stärkere Verbundenheit mit der Natur ausdrücken, als eine freie Sicht auf den Garten jemals imstande wäre. Probier es aus. Sammle eine einzelne Blume, einen Zweig oder einen Grashalm beim Spazierengehen und finde einen schönen Platz auf dem Fensterbrett, im Bad oder neben deinen Büchern. Je ruhiger der Platz, desto stärker die Wirkung.

2. Sinnliche, sinnhafte Produkte

Anstelle von Massenkonsum und einer Wegwerfkultur können wir uns bewusst für hochwertige und handwerklich hergestellte Produkte entscheiden. Wir wertschätzen damit die Arbeit der Menschen, denn jedes Produkt erzählt eine Geschichte. Statt Gleichgültigkeit kehrt Emotion zurück in unser Leben. Damit holen wir uns nicht nur Qualität ins Haus, sondern auch ins Leben zurück.

3. Wegbegleiter

Lebenslang – klingt irgendwie schräg und romantisch zugleich. Entgegen schnellen Trends begleitet uns zeitloses Design, Materialien und Farben aus der Natur ein Leben lang, ohne zu ermüden. Ein zutiefst nachhaltiger aber auch nostalgischer Gedanke sich als Oma mit der immer noch gleichen Teetasse im Garten sitzen zu sehen, oder?

4. Schaffe dir deine Momente und projiziere sie auf ein Objekt

Mit Produkten wird ge- und erlebt. Sie rufen Erinnerungen in uns hervor. Die Yogamatte, die Kuscheldecke, das Lieblingsbuch. Produkte können zum Sinnbild für Entschleunigung werden. Unsere Verbindung verändert einen beliebigen Moment in einen bewussten, entschleunigten Moment.

Ein Moment der Ruhe.
Ein Moment mit mir selbst.
Ein perfekter Moment, in einer imperfekten Welt.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen diese Ruhe um innezuhalten, durchzuatmen und alltägliche Momente in besondere zu verwandeln.

Eure Jennifer von morimoment.com

Gönn dir einen morimoment

Vielen Dank Jennifer, für diesen inspirierenden Beitrag! Wir haben wieder etwas dazu gelernt und freuen uns schon darauf, eine kleine Teezeremonie auch mal bei uns als Ritual auszuprobieren – dann, wenn es draußen wieder ungemütlicher wird und wir uns einen tollen morimoment mit einer warmen Tasse Tee gönnen. Übrigens: Schon bald gibt es bei mori einen besonderen Tee und weitere Produkte aus Japan. Auf dem Laufenden bleibst du am besten über den mori Instagram Kanal.

 

Bild: Jennifer, mori 


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