Pomodoro Technik

Pomodoro Technik: So arbeitest du fokussierter


Für viele von uns ist die Zeit tatsächlich ein Feind. Wir kämpfen gegen die Uhr, um wichtige Deadlines einzuhalten und alles unter einen Hut zu bekommen. Mit der Pomodoro Technik lernst du, mit der Zeit anstatt gegen sie zu arbeiten.

Probleme dich zu fokussieren?

Jeder von uns kennt diese Situation: die Aufgaben häufen sich immer mehr an, neue To-Do’s kommen dazu und uns wächst alles irgendwie über den Kopf. Bei dem einen oder anderen wirkt sich dieser Alltagsstress auf das eigene Wohlbefinden und auch die Zufriedenheit aus. Wir haben das Gefühl, nicht das geschafft zu haben, was wir uns am Anfang des Tages vorgenommen haben. Manchmal belastet uns dieser “Ich-muss-aber-noch”-Stress so sehr, dass wir nicht richtig einschlafen können. Die Gedanken kreisen und der Berg vor uns ist gefühlt riesig. Die große Herausforderung dabei: Sich auf Aufgaben zu fokussieren, zu priorisieren und dann auch noch ein gutes Zeitmanagement zu haben. Und: Sich nicht immer ablenken zu lassen. Denn nach jeder Unterbrechung dauert es erst einmal eine Weile, bis man gedanklich wieder bei der Sache ist. Nun kommt die Pomodoro Technik ins Spiel: Eine Technik, die dir dabei hilft, dich besser auf einzelne Dinge zu fokussieren. Die Technik ist einfach zu erlernen und du kannst sie in vielfältigen Alltagssituationen nutzen – egal ob für persönliche Projekte oder im Job.

Pomodoro Technik: Das Prinzip dahinter

Die Pomodoro Technik hilft dabei, Aufgaben effektiv in kurzen Abständen zu erledigen. Dabei legst du immer wieder Pausen ein, um Luft zu holen und dich bewusst zu entspannen. Warum jetzt dieser Name? Die Pomodoro Technik wurde Anfang der 90er Jahre von dem Entwickler, Entrepreneur und Autor Francesco Cirillo erfunden. Cirillo nutzte bei der Erledigung seiner Aufgaben eine tomatenförmige Stoppuhr, um sich besser auf einzelne Arbeiten zu fokussieren. Tomate heißt im Italienischen Pomodoro. Und so war der Name geboren! Die Methodik ist ganz einfach: Wenn du dich mit einer Reihe von anfallenden Aufgaben auseinandersetzen musst, kannst du diese in kurze, zeitlich festgelegte Intervalle (25 Minuten) einteilen. Diese kurzen Intervalle werden „Pomodori“ genannt und nur durch kurze Pausen getrennt. Dies trainiert dein Gehirn, sich für kurze Zeiträume zu konzentrieren und besser zu fokussieren. Durch das regelmäßige Arbeiten mit dieser Technik, kannst du deine eigene Aufmerksamkeitsspanne, Fokussierung und Konzentration verbessern.

Eine gute Vorbereitung macht’s

Die Pomodoro Technik ist eine geniale und ziemlich simple Produktivitätsmethode. Alles, was du benötigst, ist ein Timer. Darüber hinaus sind keine speziellen Apps, Bücher oder Tools erforderlich. Bevor du das erste Mal mit der Pomodoro Technik arbeitest, ist eine kleine aber feine Vorbereitung extrem hilfreich, um direkt zu starten:

  • Sammeln: Schreibe auf, welche Aufgaben du heute, in den nächsten 3 Tagen oder in der anstehenden Woche erledigen möchtest. Du kannst die Planungszeiträume natürlich flexibel wählen, je nachdem wie lange im Voraus du planen willst. Für den Anfang ist es am leichtesten, wenn du ein überschaubares Zeitfenster auswählst. Die klassische To-Do-Liste hilft dir dabei.
  • Sortieren: Ordne die Aufgaben nach Priorität. Wie du Prioritäten setzen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
  • Zeitaufwand: Schätze den Zeitaufwand pro Aufgabe und notiere ihn. Der Zeitbedarf wird in 25-Minuten-Arbeitseinheiten ausgedrückt. Beispiel Steuererklärung: Da diese Aufgabe vermutlich mehr als 25 Minuten in Anspruch nehmen wird, teile sie in 3 Unteraufgaben (=  3 Pomodori): 1. Pomodoro “Unterlagen raussuchen und ordnen”, 2. Pomodoro: “Formular ausfüllen”, 3. Pomodoro “Formular prüfen und offene Punkte klären”. Wenn du für eine Aufgabe schätzungsweise weniger als 25 Minuten benötigst (z.B. Termine mit dem Chef planen), dann kannst du natürlich mehrere Aufgaben in einem Pomodoro zusammenfassen.
  • Zeitbudget: Überlege dir, wie viele Pomodoro-Intervalle du machen möchtest bzw. wie viele deine restliche Terminplanung zulässt. Am verbindlichsten wird es, wenn du dir die einzelnen Pomodori direkt in den Kalender einträgst.

Die 6 Schritte der Pomodoro Technik

1. Wähle eine Aufgabe aus deiner Liste: Etwas Großes, etwas Kleines, etwas, das du seit einer langen Zeit schon aufschiebst, ganz egal. Wichtig ist, dass es etwas ist, das deine volle, ungeteilte Aufmerksamkeit verdient.

2. Stelle den Timer auf 25 Minuten ein: Leiste dir selbst einen kleinen Eid: Du wirst dich 25 Minuten auf diese eine Aufgabe konzentrieren und dich nicht selbst unterbrechen und auch nicht von äußeren Einflüssen unterbrechen lassen. Schalte Handy und andere digitale Medien am besten ganz aus.

3. Arbeite an der Aufgabe, bis der Timer klingelt: Tauche für die nächsten 25 Minuten in die Aufgabe ein. Alles, was dir zwischenzeitlich in den Kopf kommt, aber nichts mit der Aufagbe zutun hat, schreibst du als Stichwort auf ein Blatt Papier für später. Lass dich aber nicht davon ablenken. Sobald der Timer klingelt, setzt du ein Häkchen in deiner To Do Liste. Herzlichen Glückwunsch! Du hast an einer ganzen Einheit gearbeitet, ohne dich ablenken zu lassen. Du fragst dich, was passiert, wenn du mit einer Aufgabe nicht wie geplant in 25 Minuten fertig geworden bist? Nimm sie mit in die nächste Runde und bleib fokussiert.

4. Mache 5 Minuten Pause:  Wenn du willst, nutzte die Pause um zu meditieren, rauszugehen, etwas zu essen oder zu trinken. Wichtig: Die Pause dient dazu, dich vor dem nächsten Zyklus (oder Pomodoro) zu erholen. Schiebe deshalb die Gedanken an deine Aufgaben in diesem Moment bewusst weg.

5. Mache 4 weitere Pomodori und eine lange Pause: Sobald du 4 Pomodori inklusive jeweils 5 Minuten Pause lang absolviert hast, legst du eine längere Pause von 20-30 Minuten ein. Dein Gehirn wird diese Zeit nutzen, um neue Informationen aufzunehmen und sich vor der nächsten Runde an Pomodori auszuruhen.

6. Bleibe dran:  Oft sind es nicht nur Einflüsse von außen, die dich ablenken, sondern deine eigenen Gedanken oder Geistesblitze. Wenn du die Pomodoro Technik aber ein paar mal gemacht hast, wirst du sehen: Es fällt dir von Mal zu Mal leichter, fokussiert und ohne Unterbrechungen zu arbeiten. Lass dich nicht entmutigen, wenn es mal an einem Tag nicht so klappt wie erwartet!

Hier siehst du den kompletten Pomodoro-Zyklus im Überblick:

Pomodoro Technik

Aufgaben erledigen, Entscheidungen treffen

Die Pomodoro-Technik lässt sich übrigens auch sehr gut zur Entscheidungsfindung nutzen. In 25 Minuten kannst du fokussiert und konzentriert die Pro- und Contra- Aspekte sammeln und abwägen, um einen Lösungsansatz zu finden oder eine Entscheidung zu treffen. Lass dich einfach mal auf die Technik ein, probiere einige Male mit diesem zyklischen System zu arbeiten, um besser und fokussierter Aufgaben zu bewältigen.

 

Inspririert durch Impulse.de.

 

Bild: Zoltan Tasi auf Unsplash


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