Konzentriere dich auf dich selbst: 7 Übungen für mehr Balance im Leben


In unserem hektischen Alltagsleben bleiben zwei Dinge häufig auf der Strecke: (innere) Balance und regelmäßige Bewegung. Wir zeigen dir, wie du mit 7 einfachen Übungen beides in deinen Alltag integrierst.

Gleichgewichtsübungen als Anker

Manchmal bringt uns der Alltag so aus der Ruhe, dass wir Unterstützung benötigen, um unsere Balance wiederzufinden. Gleichgewichtsübungen sind ein gutes Hilfsmittel und verbessern obendrein dein Körpergefühl. Du kannst sie überall, zu jeder Zeit und ohne besonderes Equipment durchführen.

Wenn du deinen Gleichgewichtssinn trainierst, stärkst du deine Muskulatur und beugst Haltungsschäden durch zu viele sitzende Tätigkeiten vor. Außerdem eignen sich Balance Übungen, um innerlich ins Lot zu kommen und sich im Hier und Jetzt zu verankern.

Wie funktionieren Gleichgewicht und Balance?

Der Gleichgewichtssinn bezeichnet die Fähigkeit, den eigenen Körper in Ruhe und während Bewegungen stabil zu halten. Informationen des Sehsinns, des Innenohres und der Gelenke fließen dabei zusammen.

Im weiteren Sinne bezieht er sich nicht nur auf die äußerliche Stabilität des Körpers. Ebenso wichtig ist die innere Stabilität, mit der du mental auf einen hektischen Alltag reagierst. Auch hierfür musst du die verschiedenen Informationen, die auf dich einströmen, verarbeiten und für Ausgleich sorgen. Wenn uns das seelische Gleichgewicht fehlt, geraten wir früher oder später in die Burn-Out-Falle.

Die gute Nachricht: Beide Gleichgewichtssinne, der körperliche und der mentale, lassen sich trainieren.

Positive Auswirkungen von innerer Balance

Durch regelmäßige Gleichgewichtsübungen trainierst du auf sanfte Art deine Körperspannung. Du verbesserst deine Beweglichkeit und verringerst dein Verletzungsrisiko. Viel wichtiger ist uns jedoch, dass du durch gezielte Balance Übungen mentalen Stress reduzierst und wieder zu dir selbst findest. Durch die bewusste Konzentration auf deinen Körper schulst du dein Ich-Bewusstsein. Du lenkst deine Aufmerksamkeit auf die Atmung und kommst zur Ruhe.

Diese positive Wirkung entsteht, da Balance Übungen eine hohe Konzentration erfordern. Das hilft deinen Gedanken, sich zu beruhigen und in deiner Mitte anzukommen. Gleichzeitig sind die Übungen körperlich anstrengend, sodass sich deine Atmung vertieft und der beruhigende Nervenstrang des Vagus aktiviert wird.

Anekdote: Was mir eine balance übung in Bezug auf’s Leben lehrte

An der Stelle möchte ich dir eine kleine Anekdote erzählen: Als ich letztens im Yogakurs war, haben wir eine Balance Übung gemacht. Statt mich auf mich zu konzentrieren und fokussieren, habe ich geschaut, was die anderen machen. Ich habe gesehen, wie gut und sauber sie die Übungen ausführen. Sofort habe ich angefangen zu wackeln und bin aus dem Gleichgewicht gekommen. Das lässt sich auch auf’s Leben übertragen: Wenn wir uns auf andere konzentrieren, uns vergleichen, dann kommen wir aus dem Gleichgewicht. Nur wenn wir bei uns selbst sind und bleiben und auf unsere Bedürfnisse zu hören, können wir unsere eigene (innere) Balance finden. Schließlich ist jeder anders, hat andere Erfahrungen, einen anderen Körper und eine andere Vorstellung von Life Balance. Was Life Balance für uns bedeutet, liest du hier.

7 Übungen für mehr Balance im Leben

Besonders günstig wirken sich Balance Übungen gegen Ende eines anstrengenden Tages aus. Sie sind am effektivsten, wenn du sie ein- bis zweimal pro Woche langsam und bewusst ausführst.

1. Vorbereitung: Zur Ruhe kommen

  1. Beginne deine Gleichgewichtsübungen mit einer Entspannungsphase.
  2. Suche dir einen ruhigen Raum, in dem du nicht gestört wirst.
  3. Optional: Zünde eine Kerze an und lege deine Lieblingsmusik auf.
  4. Setze dich auf den Boden und konzentriere dich ein paar Minuten lang auf deine Atmung. Du brauchst keine bestimmte Technik und kein bestimmtes Ziel verfolgen. Lasse deine Gedanken frei fließen.

2. Der Baum

  1. Stelle beide Beine hüftbreit voneinander entfernt auf den Boden.
  2. Hebe ein Bein und lege die Fußsohle an den Oberschenkel des anderen Beines. Dein Knie zeigt nach außen.
  3. Strecke die Hände seitlich aus oder falte sie über deinem Kopf.
  4. Fixiere einen Punkt im Zimmer und atme mehrere Atemzüge lang gleichmäßig ein und aus.

3. Ein-Bein-Pendel

  1. Stelle dich aufrecht hin.
  2. Strecke beide Arme waagerecht zur Seite aus und hebe ein Bein gestreckt an.
  3. Schwinge dein Bein langsam wie ein Pendel von vorne nach hinten am anderen Bein vorbei.
  4. Atme im gleichen Rhythmus ein und aus.
  5. Konzentriere dich auf das Vor und Zurück, die Ein- und Ausatmung.
  6. Alle anderen Gedanken lässt du einfach vorbei ziehen.

4. Ein-Bein-Kniebeuge

  1. Stelle dich aufrecht hin und stütze die Hände in die Hüften.
  2. Hebe ein Bein gerade nach vorne an.
  3. Beuge dein Standbein und gehe langsam in die Knie. Du brauchst keine vollständige Kniebeuge zu machen.
  4. Wichtig ist das gleichmäßige Auf und Ab des Standbeines gemeinsam mit einer gleichmäßigen Atmung.

5. In die Hocke gehen

Diese Übung sieht lustig aus, stellt jedoch enorme Anforderungen an deinen Gleichgewichtssinn. Und ein Lächeln hat noch niemandem geschadet!

  1. Beginne im aufrechten Stand.
  2. Falte die Hände vor dem Körper, atme tief ein.
  3. Lasse dich während der Ausatmung in die Hocke sinken. Dabei heben sich deine Fersen vom Boden. Versuche diese Position zu halten.

6. Umgekehrte Waage

(im Yoga wird diese Übung auch „Boot“ genannt)

  1. Setze dich auf den Boden, winkle deine Beine vor dem Körper an und stelle die Fußsohlen auf.
  2. Strecke beide Arme gerade nach vorne.
  3. Lasse deinen Oberkörper nach hinten sinken und hebe die Füße vom Boden.
  4. Die Beine bleiben gebeugt.
  5. Versuche einen rechten Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel zu halten und atme gleichmäßig ein und aus.

7. Tiefe Beuge

Mit dieser simplen, effektiven Übung (im Yoga auch „ganze Vorbeuge“ genannt) kannst du deine Übungssequenz beenden. Sie eignet sich auch, um sie einzeln durchzuführen, wenn du eine kleine Auszeit brauchst.

  1. Stelle dich aufrecht hin.
  2. Atme ein und strecke die Arme über den Kopf.
  3. Rolle deinen Oberkörper langsam nach vorne ab, bis er entspannt herunter hängt.
  4. Es ist nicht wichtig, ob du mit den Händen den Boden erreichst. Konzentriere dich darauf, Schultern, Hals und Kopf locker zu lassen.
  5. Schließe die Augen und lasse dich einfach hängen. Halte die Augen geschlossen. Rolle dich anschließend Wirbel für Wirbel langsam auf.

Stabilität und Balance trainieren

Gleichgewichtsübungen sind immer Tagesform-abhängig. Wenn du einen entspannten Tag hast, fallen dir die Übungen leichter. Lass dich nicht verunsichern, wenn du wackelst oder dich festhalten musst! Habe Geduld mit dir. Der Weg ist das Ziel!

 

Bild: Form Fitness auf Unsplash


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