Geld ausgeben für Kaffee: Tasse Kaffee neben Quittungen

Gefühle beim Geld ausgeben? Unser Fazit zum Money Mindset Journal


Wie im ersten Artikel unserer Money Monday Serie angekündigt, kommt hier unser ehrliches Fazit zum Money Mindset Journal. Wie haben wir uns beim Geld ausgeben gefühlt? Was haben wir über uns gelernt? Inwieweit hat das Tagebuch unser Money Mindset beeinflusst?

Jede von uns, also Leni, Kristina und Lena, hat zwei Wochen lang in diesem Money Mindset Journal genau dokumentiert, wie viel Geld sie wofür ausgegeben hat. Ziel dabei war es, unser Bewusstsein für’s Thema Geld zu schärfen und zu reflektieren, welche (unbewusste) Einstellung wir dazu haben. Welche Erwartungen und Aha-Effekte (oder auch nicht) jede einzelne von uns hatte, schildern wir dir – unabhängig voneinander – nachfolgend:

Lenas Fazit: Bewusstes Geld ausgeben, Impuls-Käufe und Minimalismus

Also ich muss ehrlich sagen, ich hätte gehofft, durch das Aufschreiben meiner Ausgaben Muster zu erkennen. Muster bzw. Glaubenssätze über meine Einstellung zu Geld. Dem war nicht so. Vielleicht ist das Tagebuch einfach nicht das richtige Format, vielleicht waren 14 Tage auch einfach zu kurz. Ich muss aber dazu sagen, dass ich mich schon seit ein paar Monaten mit dem Thema Geld und Finanzen beschäftige. Mir hat zum Beispiel dieses Buch von Bodo Schäfer geholfen, meine Glaubenssätze zu erkennen.

Eines habe ich jedoch festgestellt, als ich das Money Mindset Tagebuch geführt habe: Wenn ich eine geplante und somit bewusste Ausgabe tätige, denke ich nicht mehr darüber nach. Ich fühle mich nicht schlecht, sondern sogar ziemlich gut und stolz. Sei es, weil ich mir etwas gönne. Oder weil ich Geld für etwas ausgebe, das mir wichtig ist oder das mir z.B. ein Arzt empfiehlt. Zum Beispiel Lebensmittel. Hier möchte ich nicht sparen – das ist es mir wert.

Ist das jetzt wirklich nötig?

Und wofür das Tagebuch aus meiner Sicht noch gut ist: Es erinnert uns daran, überhaupt mal drüber nachzudenken und in uns reinzuhören, wie es uns beim Geld ausgeben geht. Ich stelle mir jetzt häufiger die Fragen: Ist das jetzt wirklich nötig? Brauchst du das wirklich?Dadurch versuche ich, “Schnellschuss-” bzw. Impuls-Käufe zu vermeiden. Wie oft kaufen wir etwas, das uns nicht 100 % überzeugt, nur weil es im Sale ist. Beispiel Klamotten: Mein Kleiderschrank hat einige solcher Impuls-Käufe bzw. Schnäppchen zu bieten. Das Resultat: Am Ende bin ich gestresst davon, dass mein Kleiderschrank voller Zeug ist, ich aber gefühlt trotzdem nichts zum Anziehen habe. Weil mir die Kleidung entweder nicht gefällt oder ich so viel habe, dass ich mich nicht entscheiden kann, was ich anziehe. Deshalb habe ich vor Kurzem mal wieder ausgemistet. Das war wirklich so ein befreiendes Gefühl! Ganz nach dem Motto: Weniger ist mehr.

Minimalismus bedeutet nicht, nichts zu haben, sondern keinen Ballast zu haben. – Unbekannt

Kristinas Fazit: Geld ausgeben – ja, aber ohne Kontrolle, trotzdem bedacht und am liebsten für die Liebsten

Meine Ausgaben und Einnahmen habe ich noch nie wirklich getrackt. Aber für das Money Mindset Journal habe ich das natürlich gern gemacht :). Mir ist dadurch bewusst geworden, wie oft ich eigentlich Geld ausgebe und wie selten ich welches einnehme. Ansonsten habe ich leider für mich nicht so viel mitgenommen. Mir ist nur aufgefallen, dass es mir mehr Freude bringt, Geld für Freunde oder Familie (Geschenke) auszugeben, als für mich selbst. Das war mir allerdings schon vorher bewusst. Ich liebe es einfach, Menschen, die ich mag, zu beschenken!

Jeden Cent dokumentieren? Nichts für mich!

Wie auch schon in meinem Beitrag Geld in der Beziehung beschrieben, weiß ich den Wert von Geld durchaus zu schätzen. Dennoch bin ich nicht der Typ, der auf den Cent genau aufschreiben möchte, wofür die Euros ausgegeben wurden. Und das werde ich auch beibehalten. Das Tagebuch war dennoch eine gute Erfahrung, um mir einmal vor Augen zu führen, dass ich eigentlich schon ziemlich sparsam mit meinem Geld umgehe. Und mir ist auch bewusst geworden, dass ich wirklich selten in mein Bankkonto schaue. Wenn ich regelmäßig meine Zahlungsein- und -ausgänge anschaue, habe ich wenigstens einen groben Plan, wohin mein Geld fließt.

Also Learning und To Do für mich: Öfter mal mein Konto checken. Ansonsten werde ich wohl bei meinem altbewährten System bleiben: Geld bedacht und insbesondere für meine Liebsten ausgeben und das Leben genießen! Denn alles in allem bin ich glücklich und dankbar. Dankbar für meinen Lebensstandard und für meine Freunde. Und schließlich ist es ja dieses Gefühl der Dankbarkeit, welches uns glücklich macht.

Lenis Fazit: Investitionen in mich selbst? Yes!

Mein zentrales Learning: Wenn ich mich darauf einlasse und Geld offen und positiv, ohne Vorurteile, gegenüberstehe, dann macht es viel mehr Freude. Positive Formulierungen helfen: Ich leiste mir etwas. Ich tue mir etwas Gutes. Ich verdiene das. Das ist eine ganz andere Energie. Denn es ist leichter zum Gehirn zu sagen: Das Geld investiere ich in mich selbst und ich gebe es für mich und meinen Wert aus.

Tagebuch und Gefühle für Geld? Meine 6 Erkenntnisse

Ja, es ist zeitaufwendig und erfordert anfangs eine gewisse Disziplin, um jeden Geldfluss wirklich festzuhalten. Das war eine Herausforderung für mich. Aber ich weiß: Reflektieren und Aufschreiben ist gut, um sich über den Geldfluss und die damit verbundenen Gefühle überhaupt bewusst zu werden. Am Ende der zwei Wochen – mit etwas zeitlichem Abstand – habe ich das Reflektieren reflektiert und dabei diese 6 Erkenntnisse gewonnen:

  1. Ausgaben positiv sehen: Ich habe viel ausgegeben, aber ich finde es nicht schlimm, habe kein schlechtes Gewissen oder Unsicherheit – im Gegenteil: Ich fühle mich gut dabei. Denn ich sehe es ja so: ich habe nicht ausgegeben, ich habe investiert. In neue Erfahrungen, Lebensgefühle, Leckereien, mein Sozialleben oder meine Entwicklung. Und Investition heißt immer, es kommt was zurück.
  2. Negative Gefühle bemerken und akzeptieren: Klar gibt es auch Ausgaben, die in mir negative Gefühle wie Ärger oder Zweifel auslösen: Das sind dann solche, bei denen ich den Wert für mich nicht erkenne (z.B. überteuerte Miete oder Restaurantbesuch). Oder bei denen mir gegenüber keine Wertschätzung erbracht wird (z.B. ich zahle für eine Dienstleistung und bekomme nicht das erwartete Ergebnis – einfaches Beispiel: Service im Restaurant). Diese Emotionen sind okay, solange sie sich nicht allumfassend auf meine Gedanken und Gefühle auswirken.
  3. Bewusstsein über Einnahmen schaffen: Durchs Aufschreiben werden nicht nur die Ausgaben, sondern auch die Einnahmen sichtbarer. Ich merke: Es kommt ja auch was rein. Für mich ging es nämlich nicht darum, zu sehen wie viel ich ausgebe, sondern welche Emotionen und Assoziationen ich für (oder eben gegen) Geld habe.
  4. Versteckte Ausgaben via PayPal bemerken: Ich habe zwischendurch immer mal wieder Ausgaben über PayPal, über die ich bisher kein Bewusstsein und auch keinen Überblick habe, denn sie sind wie Durchlaufposten.
  5. Etwas über mich lernen: Natürlich ist es schwierig, Gefühle und Emotionen über einen Kamm zu scheren, aber darum ging es auch nicht. Es ging um Mindset und etwas über sich selbst zu lernen. Eine gute Basis für mein Money Mindset ist da. Ich habe verstanden, wie ich zu Geld stehe, welche Glaubenssätze ich habe, welche davon ich halten und welche eher weglassen möchte. Alles weitere ist nun Übung und Routinen schaffen.
  6. Weitermachen mit Ausgaben-Einnahmen-Übersicht: Um die monatlichen Fix- und variablen Kosten und Einnahmen systematisch zu tracken, ist ein Tagebuch nicht das richtige, sondern eher eine monatliche Finanzübersicht. Hier gibt es tausende Apps am Markt – jetzt muss ich nur noch die finden, die zu mir passt.

Unser Fazit: Geld ausgeben für ein “stabiles Fundament”

Auch wenn das Money Mindset Journal nicht den erwarteten Mehrwert für uns hatte, so hat es uns dennoch etwas mehr für das Thema Geld sensibilisiert. Wir möchten euch an der Stelle dazu einladen, achtsamer zu sein, wenn ihr Geld ausgebt. Damit meinen wir nicht, dass ihr geizig oder knauserig sein solltet. Denn das fördert eine negative Beziehung zu Geld, was dazu führt, dass du Geld (unbewusst) erst gar nicht in dein Leben lässt. Uns sind zum Beispiel unsere persönliche Weiterentwicklung, Bücher, Bewegung, Mindset, Ernährung und unsere sozialen Beziehungen wichtig. Denn das macht uns langfristig glücklich und gesund und hilft uns, ein “stabiles Fundament” aufzubauen, sodass uns nichts so schnell aus der Bahn werfen kann :).

 

Bild: Carli Jeen auf Unsplash


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