Bullet Journal

Bullet Journal: Bring Struktur und Verantwortung in deine Gedanken


Du bist auf der Suche nach einer kreativen Art, dich selbst zu organisieren? Gerade zum Jahresanfang schwirren vielen von uns wahnsinnig viele Ideen, Gedanken oder sogar Pläne im Kopf herum. Aber wie kriegen wir es hin, diese zu ordnen, wie können wir einen Fokus setzen? Mit einem Bullet Journal.

Bullet was?

Bullet Journaling, das hört sich vor allem wieder nach einem Trend aus den USA an. Zum Teil korrekt: Der Erfinder der Bullet Journal Methode Ryder Carroll lebt in New York und hat die Methode aus seiner persönlichen Story heraus entwickelt: Bereits als kleiner Junge stellte er in der Schule fest, dass er beim Malen viel aufmerksamer und konzentrierter sein konnte, als wenn er einfach nur zuhören musste. Mit der Bullet Journaling Methode hat er ein Format geschaffen, um die eigenen Gedanken auf Papier zu ordnen. Und du brauchst nichts anderes als einen Stift und ein einfaches Notizbuch. Man kann schon sagen, dass das Bullet Journaling aktuell einen Trend, ja sogar einen kleinen Hype erfährt. Aber nicht ohne Grund! Wir haben uns das Ganze einmal genauer angeschaut und ausprobiert.

Wie funktioniert Bullet Journaling?

Bullet Journaling ist quasi eine Mischung aus Tagebuch, Kalender und Planer. Das Tolle dabei: Es gibt kein Bullet Journal zweimal, denn du kannst es individuell und personalisiert gestalten. So wie du Lust hast, es gibt keine Vorgaben. Die Methode gibt lediglich eine Orientierung vor, die den Startpunkt bildet. Wie du es ausgestaltest, das bleibt dir überlassen. Du kannst es nutzen, um To-Dos, Visionen und Ziele zu dokumentieren, Pläne zu schmieden, neue Gewohnheiten zu formen, aber auch um deine Ernährung oder auch die Einnahme von Medikamenten zu dokumentieren.

Stichwort To-Do-Listen: Hier hat Ryder Carroll eine interessante Ansicht: Er versteht To Do’s nicht als Verpflichtungen, die noch erledigt werden müssen. Sondern als Erfahrungen, die wir noch erleben dürfen und die unsere Zukunft und uns selbst prägen. Wie ein Blick in die Zukunft, den wir selbst beeinflussen können. Das was du aufschreibst, formt in gewisser Weise deine Zukunft. Und dadurch, dass du es aufschreibst, wird es offensichtlicher. Im Endeffekt geht es nicht darum, dir mehr und mehr To Do’s aufzuhalsen, sondern um etwas Tiefergehendes: Zu verstehen, warum du Dinge tust. Und herauszufinden, für was du deine Zeit und Energie aufwendest. Vielleicht fällt dir dann auf, dass du etwas ändern möchtest.

Das bringt dir Bullet Journaling

Es ist wie immer deine Entscheidung, ob du ein Bullet Journal nutzt. Es kann zumindest nicht schaden, wenn du es mal ausprobierst.Warum, zeigen wir dir jetzt nochmal im Überblick: Du kannst…

  • deine Gedanken ordnen: Wenn du deine Gedanken auf Papier bringst, beschreibst du Gedanken und Gefühle das erste Mal, sie werden konkret und für einen Moment statisch. In unserem agilen und schnelllebigen Umfeld von heute kann das auch entschleunigend wirken.
  • Verantwortung übernehmen: Und zwar für das, was du aufschreibst, planst und dokumentierst. Du gibst dem Ganzen Sichtbarkeit und Verbindlichkeit.
  • dich besser fokussieren und lernst, Dinge zu Ende zu denken: Schreiben und Gestalten haben eine sehr positive Auswirkung auf deine Konzentration. Du kannst Dinge zu Ende denken, bevor du durch externe Einflüsse abgelenkt wirst.
  • deine Zettelwirtschaft organisieren: Nutze das Bullet Journal, um deine Ideen, Pläne und To Do‘s an einem Ort zu sammeln. Integriere deine Post-Its, Kalendereinträge und Reminder in diesem einen Buch.
  • zurückschauen und aus Erfahrungen lernen: Nicht nur die Planung deiner nächsten Wochen und Monate, sondern auch eine Art Retrospektive sind möglich: Was hast du die letzte Woche erreicht? Auch wenn du dein Bullet Journal Jahre später nochmal liest, entpuppen sich vielleicht Lösungen oder Herangehensweisen von damals auch für heute als sinnvoll. Reproduziere sie.

Und so startest du

Wir haben uns auf YouTube inspirieren lassen und dieses tolle Video gefunden, das praktische und einfache Tipps hergibt. Zusammen mit unseren eigenen Ideen folgt nun eine kleine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Starte mit einem leeren Buch, es muss kein spezielles oder fancy Notizbuch sein. Ganz praktisch und immer „ready to use“ ist ein Notizbuch mit Stiftehalter oder alternativ mit einem Gummiband, das du als Stiftehalter umfunktionieren kannst.
  2. Das Layout gestaltest du selbst. Wenn du gerne mit Anregungen für dein Layout arbeitest: Unten findest du einige typische Elemente.
  3. Besorge dir ein paar Stifte, mit denen du auch gerne schreibst. Plus ein paar farbige Stifte für Elemente im Layout (z.B. Aquarell- oder Gelstifte).
  4. Überlege dir vorher grob, was du visualisieren willst. Das muss alles noch nicht in Stein gemeißelt sein. Dein Bullet Journal lebt davon, dass es sich nach und nach entwickelt und füllt. Lass dich inspirieren (Pinterest, YouTube etc.).
  5. Versuche das Bullet Journaling in deinen Alltag zu integrieren. Nimm dir jeden Tag 5 oder 10 Minuten Zeit dafür. Es geht darum, dass du eine Routine aufbaust, deine Gedanken aufzuschreiben. Verabschiede dich von der Vorstellung, dass es perfekt oder besonders lang sein muss. Ein Satz pro Gedanke oder Idee reicht schon aus. Oder auch nur Stichpunkte.
  6. Wenn du nicht selbst zeichnen möchtest, dann nutze Grafiken oder Icons als Sticker oder schau im Web nach Vorlagen zum Ausdrucken, Ausschneiden und Aufkleben.
  7. Leg dir ein Schmierblatt ins Journal, das du zum Testen von Farben, Stiften oder Inhalten nutzen kannst.
  8. Klebe einen Briefumschlag an den Anfang oder ans Ende deines Journals: Hier kannst du Sticker, Post-Its oder andere dir wichtige Informationen sammeln.
  9. Nutze Washi Tape oder Mini-Post-Its, um sie an die Ränder bestimmter Seiten zu kleben, die du schnell wiederfinden möchtest.
  10. Und am Ende heißt es wie immer: einfach machen! Und verwerfen ist erlaubt. Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Du kannst auch mal eine Seite rausreißen, wenn sie dir nicht gefällt.

Die typischen Elemente

  • Index wie Inhaltsverzeichnis und Symbolik, z.B. Farbcode für verschiedene Themengebiete
  • Future Log: Jahresübersicht mit den wichtigsten Terminen pro Monat
  • Statische Seiten wie Geburtstagsübersicht, Wunschliste, Reiseplanung, Filmlisten, Bücherliste etc.
  • Habit Tracker mit regelmäßigen Zielen (z.B. Sport, Ernährung)
  • Monats-, Wochen- und / oder Tagesansichten (erledigte Aufgaben gerne abhaken, nicht erledigte To Do‘s übertragen)
  • Weitere statische Seiten wie Projektplanung, Brainstorming, Ideensammlung (wir nutzen das Journal z.B. auch gerne, um Events – wie den berühmtberüchtigten Junggesellinnenabschied – zu planen)
  • Festhalten von Mitschriften (z.B. Workshops)
  • Wenn du Lust hast, integriere noch ein kleines Vision Board aus Themen, die du erreichen willst oder die dich inspirieren.

Vor allem die visuellen (Lern)typen unter euch werden sich nun angesprochen fühlen. Aber auch die anderen sollten es mal ausprobieren! Wichtig: Hab keine Angst vor dem leeren Buch, es gibt kein Richtig und kein Falsch! Ryder Carroll sagt im Podcast sowas wie „Thinking on paper first is easier.” – wo er Recht hat, hat er Recht.

 

Inspiriert durch Podcast Laura Malina Seiler: Wie du Ordnung in deine Gedanken und Gefühle bringst – Interview Special mit Ryder Carroll und Bullet Journal für Anfänger: Tipps und Tricks.

 

Bild: The Journal Garden | Vera Bitterer auf Unsplash 


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